Freitag, September 23, 2005

der popelnde dritte

wir haben in goa noch drei wirklich ausreichend feuchte tage verbracht.

anscheinend hat es so ein regenwetter wie in den letzten tagen
schon seit vielen jahren nicht mehr gegeben. in unserem schoenen strandhotel haetten ansonsten um die vierzig leute gegessen, jetzt sind hier acht personen und vier davon brechen zwischen zwei regenguessen auf, um mit dem flieger richtung bangalore abzuhauen.

das menschenmeer der computerstadt bleibt uns wetgehend erspart draussen vor dem taxi, das uns nach mysore bringen wird. nur auf den vorderen plaetzen, in reihe eins, sitzt irgendwie einer zu viel. man verspricht uns, dass er sehr bald aussteigen werde. tut er auch, aber nur um eine gluehbirne fuer das taxi zu kaufen und wieder platz zu nehmen.
die strasse vor dem fenster geraet in bewegung, das taxi fuellt sich mit einem anstrengenden gebraeu aus dieselgestank und bollywoodmusik. dazwischenm, auf der handbremse hockend, der abwechselnd oder zugleich popelnde und telefonierende dritte, der nach wie vor gleich aussteigen will.

ich verstopfe meine ohren mit kopfhoerern, danke gott und den psychoaktiven pflanzen, dass es mezzanine gibt, diese wunderbare platte, die wirklich auf allen strassen und in allen naechten ein zuhause findet, und bekomme nur ganz am rande mit, wie der unmut meiner mitfahrer ueber das lahme reisetempo und andere unschoene details in offenen groll umschlaegt, als unsere lustigen kutscher ploetzlich in eine teestube an der strasse verschwinden und sich wundern, warum wir im auto sitzenbleiben...
sie handeln sich einen grimmigen anschiss ein, der berechtigt ist, und setzen mit vergriesgnaddelten gesichtern, aber weiterhin zu zweit, die fahrt fort.

der mann auf der bremse wird auch bis mysore nicht verschwinden, denn er ist in wirklichkeit der fahrlehrer, der dem, der es nicht so eilig hat, erklaert, wie man faehrt und gluehbirnen wechselt.

als wir sehr spaet ankommen, tut nicht nur thomas der arsch weh, der ob seiner laenge immer vorne sitzen muss. unser hotelzimmer liegt direkt ueber einer lauten strasse, auf der unser taxiduo noch lange und vergeblich auf ein trinkgeld wartet.