Sonntag, Oktober 02, 2005

flucht aus mysore

ein kleiner ruettelbus hat uns aus mysore rausgebracht. mit uns an bord waren (neben einer anzahl raumgreifender indischer familien)der hupende fahrer, der linke aussenspiegel (ein junger mann, der waehrend der fahrt immer nachgucken musste, ob das gepaeck noch auf dem dach liegt) und der tonbandmann.

der kontrollierte die fahrkarten (dass ich unsre im hotel vergessen hatte, war ihm allerdings egal... das werd ich gelegentlich mal bei uns versuchen) und hielt bei jedem stopp eine mehrminuetige bewegende ansprache an die fahrgaeste, die er mit himmelwaerts gerichtetem blick wie ein uraltes tonband abspielte. so alt, dass nicht mal die anwesenden inder etwas verstehen konnten. ihm fehlten die meisten schneidezaehne und ich glaube, er konnte selbst nicht so recht verstehen, worum es ging. wir haben fleissig genickt und keinem ist was nachteiliges wiederfahren.

die fahrt in die berge war sehr schoen. wir haben dreissig rupien dafuer bezahlt, dass wir auf ein paar hirsche am strassenrand hingewiesen wurden (ok, bei der fahrt durch zwei wildparks, ich will ja nicht meckern, aber ich bin mir sicher, dass dieser durchfahrtseintritt direkt in die kaffeekasse des lustigen buskollektivs ging), wunderschoene aussichten genossen und gelernt, dass zwischen atemberaubend und halsbrecherisch oft nur wenige zentimeter liegen.
zum beispiel habe ich auf halber hoehe beim pausieren eine atemberaubend schoene inderin gesehen, die sich aus vollem halse ins trottoire erbrach...

so haben wir uns in wildem zickzack auf ca. 2500 m hochgeschraubt. es wurde dabei schnell immer kaelter und als wir in ooty ankamen, wusste ich, warum die haendler an der strasse hier hauptsaechlich muetzen verkaufen.